Erschreckende Ergebnisse deckte eine amerikanische Studie zum Zusammenhang zwischen der Menge der verordneten Antibiotika und der Online-Bewertung, die die Ärzte im Anschluss von den Patienten erhielten.
Wie die Ärztezeitung online berichtete, ermittelten die Wissenschaftler aus Cleveland, USA, auf Basis von 8.437 Arztbewertungen, wie sich das Bewertungsverhalten der Patienten nach einer Online-Konsultation von Ärzten verhielt. In allen untersuchten Fällen war der Grund für die Konsultation eine infektiöse Erkrankung der oberen Atemwege, insbesondere Sinusitis, Pharyngitis oder Bronchitis.
Das erschreckende Ergebnis: verordnete der Arzt ein Antibiotikum, war die Wahrscheinlichkeit, dass der Arzt dafür eine 5-Sterne-Bewertung bekam, mehr als dreimal so hoch, als wenn er kein Rezept ausgestellt hätte. Immer noch doppelt so hoch war die Chance auf eine gute Bewertung, wenn der Arzt irgendein anderes Medikament verordnet hatte. Die Ärzte, die im Internet bei den Bewertungen unter den obersten 10 Prozent rangierten, hatten Antibiotika-Verordnungsraten von über 75 Prozent auf ihrem Gewissen. Der Lohn für eine restriktive Antibiotika-Verordnungspraxis war ein Ranking unter den ersten 50 Prozent.
Fazit 1: Die Versuchung, sich durch großzügige Antibiotikaverordnungen eine gute Online-Bewertung zu verschaffen, ist für Ärzte offenbar groß.
Fazit 2: Leider scheinen viele Patienten nur dann zufrieden zu sein, wenn ihnen der Arzt ein Medikament verschreibt. Am liebsten ein Antibiotikum.
Fazit 3: Es ist noch viel Aufklärung nötig.
Fazit 4: Es muss Schluss gemacht werden mit dem verantwortungslosen Umgang mit Antibiotika, bevor es zu spät ist.
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